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Hans Heibl
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Künstlerkreis Neubeuern zu Gast in Bad Aibling


Presse:

von Ute Bößwetter

Im November vergangenen Jahres waren Mitglieder des Kunstvereins Bad Aibling zu einer Gastausstellung in die Galerie am Markt in Neubeuern eingeladen, jetzt erfolgte die Gegenausstellung. 16 Kunstschaffende aus Neubeuern brachten um die 40 Exponate ins Alte Feuerwehrgerätehaus – Malerei, Fotografie und Skulptur.
Bad Aibling – Bereits der erste Blick verspricht eine bunte, anregende Mischung, die neugierig macht auf mehr.
Das Porträt eines kleinen Mädchens, in Acryl von Alexandra Fradl auf Leinwand gebannt, lässt schmunzeln. Vor Schrecken darüber, dass ein Ball auf sie zugesaust kommt, hält sich die Kleine die Ohren zu.
Der nächste Blick fällt auf eine sorgfältig gestaltete Bronzeskulptur von Sabine Klis mit dem Titel „Unendliche Schleife“. Ein mehrfach gedrehtes Band aus Bronze, auf einem Stein montiert, erhält seine besondere Note durch die geschliffenen Ränder, die sich hell von dem Gesamtwerk absetzen.
Boote auf Papier Immer wieder mit dem Problem „Flucht“ setzt sich Siglinde Berndt auseinander. Sie verdeutlicht das Thema durch Boote – Boote aus Papier, die kaum tragfähig zu sein scheinen. Unter dem Titel „und kein Land in Sicht“ hat sie aus Papier und Schellack einen beinahe originalgroßen Kahn geformt. Mit Stift auf den Grund gezeichnete menschliche Figuren vervollständigen den Eindruck von Hilflosigkeit und Elend.
Ulrike Kirchner bietet eine Collage mit drei Bildern unter dem Titel „Sommerzeit“. Menschen sitzen entspannt bei einem Glas Wein im Freien. Die Bilder leben aus einer Vielzahl von Techniken, Basis ist die Fotografie, übermalt mit Acryl, mit Zeichenstift ergänzt und mit Wachs versiegelt. Man verspürt den lauen Sommerabend und die Unbeschwertheit der Personen.
Einen interessanten Blick auf eine voralpenländische Bergkulisse bietet Hans Heibl. Mit Acryl, dem am häufigsten verwendeten Malmittel der Ausstellung, gestaltet er graue Bergreliefs, die über leuchtend roten Streifen herauswachsen. Die Streifen sind streng liniert übereinander aufgebaut - ein Lehrstück der konkreten Malerei. Die barocke Berglandschaft und die strenge Streifenkomposition bilden einen faszinierenden Gegensatz.“Alpenvorland in Rot“ nennt Heibl diese Arbeit.



Spiel von Bewegung und Ausdruck Eine besondere Körperwelt stellt Zoé Müller vor. Vor schwarzem Hintergrund „schweben“ kopflose Körper in kräftigen Farben. Bei jeder Figur ist ein Bein in einer anderen Farbe gemalt als der gesamte Corpus - ein rätselhaftes Spiel von Bewegung und Ausdruck.
Noch eine letzte Arbeit sollte Erwähnung finden: Das „Blumenkissen“ setzt sich aus zahllosen kleinen Keramikblumen zusammen, die ein der reinen Ästhetik verpflichtetes Objekt bilden. So zeigt die Ausstellung ein breites Spektrum künstlerischen Schaffens, das neben ernsten Momenten auch spielerische Aspekte aufweist.


Stand: 29. Januar. 2024 | Kontakt